Tour De Mer Noire
Eine schnurgerade Strasse bis zum Horizont. Dunkle Wolken ziehen auf. Wir pedalen schwer atmend gegen den strammen Gegenwind an. Unterwegs von Griechenland, quer durch Bulgarien und Rumänien in die Ukraine. Erste Tropfen platzen auf den Asphalt. Wir suchen unter einer Brücke Schutz.
Durch den prasselnden Regen hören wir plötzlich wild galoppierende Hufgeräusche. Und schon taucht mit Karacho eine von einem Esel gezogene Kutsche auf. Ein alter Mann steht fuchtelnd auf dem Bock und steuert das klapprige Gefährt im schlitternden Zickzack auf uns zu. Kurz vor uns zerrt so heftig an den Zügeln, dass es dem verängstigten Esel die Schnauze auf die Seite dreht. Quer über die Strasse und nur eine Handbreit vor der Brückenwand kommt das Gespann zum Stehen. Wir sind baff, der Esel verschnauft, der Mann dreht sich zu uns und deutet gestikulierend auf die Bremsen. Hinten auf der Ladefläche bewegt sich etwas. Ein verschrumpftes Mütterchen steckt ihren Kopf durch die Plastikabdeckung und schaut uns mit unserer High-Tech-Ausstattung verwundert an. Sie schüttelt den Kopf und hält uns dann lächelnd ein Stück der verbleichten Plastikplane entgegen. Es ist ihr Geschenk an uns. Als Schutz für den Fall, dass der Regen wieder kommt.