Äntlibuech
Ich stehe knietief im Schnee. Weit oben auf der Schrattenfluh, ganz allein in der Wildnis. Ich spüre die kalte Luft in meiner Lunge. Ausser meinem Atem höre ich nur das Rauschen der Stille. Der Nebel schleicht lautlos über die Tannenwipfel, von Sekunde zu Sekunde sieht alles anders aus. Eigentlich weiss ich, wo ich bin. Doch durch die schlechte Sicht verschwimmen meine scheinbare Sicherheit und mein Wissen immer mehr. Ich stapfe durch den Schnee und sammle Feuerholz für die Nacht, die ich in einer Höhle verbringen will. Das hier ist meine Heimat, hier kenne ich mich aus. Und doch stosse ich mit jedem Schritt auf Neues und Unbekanntes. Immer wieder verharre ich, schaue und staune. Ich will mehr davon.
(Fotografien 2013-2014) Seit Anfangs 2015 arbeite ich an einem fotografischen Langzeitprojekt über das Entlebuch. Im Vordergrund stehen die Menschen, ihr Charakter, ihre Geschichten, ihre Träume und die Natur die sie umgibt und somit auch formt.